Blutzucker-Tabelle: Das sind deine
Normwerte für die Messung des Blutzuckers

Ein stabiler Blutzuckerspiegel ist essenziell für unser Wohlbefinden. Gerade in unserer heutigen Gesellschaft, in der immer mehr Menschen an Erkrankungen des Stoffwechsels wie Diabetes mellitus leiden, ist das Wissen um den eigenen Blutzuckerwert wichtiger denn je. Doch was sind eigentlich normale Blutzuckerwerte? In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du wissen musst: von den Normwerten über die richtige Messung bis hin zu praktischen Tipps, wie Du Deinen Blutzucker im Griff behältst.

Warum ist ein normaler Blutzuckerwert so wichtig?

Ein stabiler Blutzuckerspiegel sorgt dafür, dass unser Körper optimal funktioniert. Blutzucker, also die Glukose im Blut , ist die Hauptenergiequelle für die Zellen in unserem Körper. Der Zucker aus der Nahrung gelangt ins Blut und wird dann mithilfe von Insulin in die Zellen transportiert. Dort wird er in Energie umgewandelt.

Ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht (Hyperglykämie) oder zu niedrig (Hypoglykämie), kann das schwere gesundheitliche Folgen haben.

Langfristig erhöhter Blutzucker kann zu Diabetes Typ 2 führen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen und die Nieren schädigen. Zu niedriger Blutzucker hingegen kann zu Schwindel, Problemen, sich zu konzentrieren und im schlimmsten Fall zu Bewusstlosigkeit führen. Deshalb ist es so wichtig, den Blutzucker im Blick zu behalten und im gesunden Bereich zu halten.

Nüchternblutzucker und postprandialer Zucker: Wo liegt der Unterschied?

Es gibt verschiedene Zeitpunkte, zu denen der Blutzucker gemessen wird, und abhängig davon variieren auch die Werte. Zwei zentrale Begriffe, die Du kennen solltest, sind der Nüchternblutzucker und der postprandiale Blutzucker:

  • Nüchternblutzucker: Dieser Wert wird morgens gemessen, nachdem Du mindestens acht Stunden nichts gegessen hast. Er gibt an, wie viel Glukose sich nach der nächtlichen Fastenperiode noch im Blut befindet.
  • Postprandialer Blutzucker: Dieser Wert wird etwa 1-2 Stunden nach einer Mahlzeit gemessen. Hierbei wird getestet, wie gut der Körper die zugeführte Glukose aus der Nahrung verarbeitet.

Beide Messungen geben wichtige Hinweise auf Deinen Stoffwechsel und darauf, wie Dein Körper mit Glukose umgeht.

Was beeinflusst den Blutzuckerspiegel?

Der Blutzuckerspiegel kann im Alltag durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Zu den wichtigsten zählen:

  • Ernährung: Kohlenhydrate, vor allem einfache Zucker, lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen.
  • Bewegung: Körperliche Aktivität senkt den Blutzucker, da die Muskeln Glukose verbrauchen.
  • Stress: Stresshormone wie Cortisol erhöhen den Blutzuckerspiegel.
  • Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere Kortison, können den Blutzucker erhöhen.
  • Krankheiten: Infektionen oder chronische Krankheiten können den Blutzucker beeinflussen.
  • Schlaf: Zu wenig Schlaf kann die Insulin-Empfindlichkeit verringern und so den Blutzuckerspiegel erhöhen.
  • Alkohol: Übermäßiger Alkoholkonsum kann den Blutzucker zunächst erhöhen und später drastisch senken.

Messung: So misst du deinen Blutzucker richtig

Das Messen des Blutzuckers ist heutzutage unkompliziert und kann problemlos zu Hause durchgeführt werden. Alles, was Du dafür brauchst, ist ein Blutzuckermessgerät, Teststreifen und eine Lanzette. So gehst Du vor:

  1. Vorbereitung: Wasche Dir gründlich die Hände mit warmem Wasser. Das regt die Durchblutung an und verhindert falsche Messwerte durch Verunreinigungen.
  2. Stechhilfe zur Hand nehmen: Steche mit der Stechhilfe (Lanzette) an die seitliche Fingerkuppe. Dieser Bereich ist weniger schmerzempfindlich.
  3. Kleiner Tropfen Blut auf Teststreifen: Drücke einen kleinen Bluttropfen heraus und trage ihn auf den Teststreifen auf.
  4. Messgerät ablesen: Das Gerät zeigt Dir innerhalb weniger Sekunden den Blutzuckerwert (meist in mmol/l) an.

Die Messung des Blutzuckers über den Urin ist ebenso möglich. Die Methode besonders dann eingesetzt, wenn der Verdacht auf einen stark erhöhten Blutzuckerwert besteht. Dabei wird ein Teststreifen in den Urin getaucht. Nach wenigen Minuten steht das Ergebnis zur Verfügung.

Um das Ergebnis auszuwerten, wird die entstandene Verfärbung des Teststreifens mit der Farbskala auf der Packung verglichen. Diese Methode liefert zwar keine genauen Werte, kann aber schnell Aufschluss darüber geben, ob eine erhöhte Glukosekonzentration im Urin vorliegt.

Blutzuckermessung: Wie oft sollte ich messen?

Wie oft Du Deinen Blutzucker messen solltest, hängt von deiner individuellen Situation ab. Menschen mit Diabetes mellitus sollten häufiger messen, insbesondere wenn sie Insulin verwenden. Allgemeine Empfehlungen lauten:

  • Diabetiker: Mindestens 4-6 Mal am Tag, vor und nach den Mahlzeiten sowie vor dem Schlafengehen.
  • Menschen ohne Diabetes: Gelegentlich, insbesondere wenn Symptome wie ständige Müdigkeit, Durst oder häufiges Wasserlassen auftreten.

Welche Blutzuckerwerte sind wirklich normal?

Wie viel Blutzucker ist normal? Wann ist der Blutzuckerwert zu hoch? Die Frage, welche Blutzuckerwerte als normal gelten, lässt sich nicht pauschal beantworten, da sie von verschiedenen Faktoren wie Alter, Geschlecht und allgemeiner Gesundheit abhängen.

Doch es gibt Referenzwerte, die als allgemeiner Richtwert dienen können.

Blutzucker-Normwerte Tabelle: Wie hoch sollte dein normaler Blutzuckerwert sein?

MesszeitpunktNormalwert (mg/dl)Normalwert (mmol/l)
Nüchtern (morgens)70-100 mg/dl3,9-5,6 mmol/l
1 Stunde nach dem Essen< 140 mg/dl< 7,8 mmol/l
2 Stunden nach dem Essen< 120 mg/dl< 6,7 mmol/l

Bei der Blutzuckermessung werden üblicherweise zwei Maßeinheiten verwendet, um den Glukosegehalt im Blut anzugeben: Milligramm pro Deziliter (mg/dl) und Millimol pro Liter (mmol/l). In vielen Ländern, wie den USA, ist Milligramm die gängige Maßeinheit. In Europa und anderen Regionen wird der Wert in Millimol gemessen.

Bei der Messung des Blutzuckers gibt das Messergebnis in mg/dl an, wie viele Milligramm Glukose in 100 Millilitern Blut enthalten sind. In mmol/l hingegen wird die Anzahl der Mole Glukose pro Liter Blut angezeigt. Um einen Wert von mg/dl in mmol/l umzurechnen, teilt man den Wert durch 18.

Nüchternblutzucker: Wie hoch darf der Zuckerwert morgens sein?

Der Nüchternblutzucker sollte idealerweise zwischen 70 und 100 mg/dl liegen. Liegt er dauerhaft über diesem Bereich, spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz oder sogar von Diabetes mellitus.

Blutzucker nach dem Essen: Warum schwanken die Werte?

Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzucker natürlicherweise an, da die aufgenommene Glukose ins Blut gelangt. Wie stark der Anstieg ist, hängt davon ab, welche Lebensmittel du zu dir genommen hast.

Zucker- und kohlenhydratreiche Mahlzeiten führen zu einem schnelleren und höheren Anstieg als ballaststoffreiche oder fettreiche Lebensmittel. Nach etwa zwei Stunden sollten die Werte wieder auf ein normales Niveau sinken.

Hoher Blutzucker: Was sind die Ursachen von Überzucker im Blut?

Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker, auch Hyperglykämie genannt, kann verschiedene Ursachen haben:

  • Diabetes Typ 1: Bei Diabetes Typ 1 produziert der Körper kein Insulin, sodass die Glukose nicht in die Zellen gelangt. Diabetes Typ 1 ist nicht heilbar.
  • Diabetes Typ 2: Bei Diabetes Typ 2 produziert der Körper zwar Insulin, aber die Zellen reagieren nicht mehr ausreichend darauf (Insulinresistenz).
  • Schwangerschaftsdiabetes: Ein erhöhter Blutzucker während der Schwangerschaft, der nach der Geburt in der Regel wieder verschwindet.
  • Ungesunde Ernährung: Übermäßiger Konsum von Zucker und eine hohe Menge an einfachen Kohlenhydraten.
  • Mangelnde Bewegung: Ohne Bewegung bleibt der Blutzucker länger im Blut.
  • Stress und Hormone: Cortisol und andere Stresshormone erhöhen den Blutzuckerspiegel.

Ab wann wird hoher Blutzucker gefährlich?

Bei welchem Blutzuckerwert wird es kritisch? Blutzuckerwerte über 180 mg/dl nach einer Mahlzeit oder über 125 mg/dl nüchtern gelten als gefährlich, da ein dauerhaft erhöhter Zuckergehalt im Blut das Risiko für schwerwiegende Gesundheitsprobleme birgt. Besonders bei Menschen mit Diabetes kann ein solcher Zustand zu ernsthaften Komplikationen führen.

Wird der hohe Blutzucker nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, können Nerven- und Organschäden entstehen, insbesondere an den Augen, Nieren und dem Herzen. Das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle erhöht sich ebenfalls drastisch.

Eine rechtzeitige Diagnose und regelmäßige Verlaufskontrolle sind daher essenziell, um gefährliche Folgen zu vermeiden. Ärzte und Ärztinnen überwachen den Blutzuckerspiegel häufig durch verschiedene Messmethoden, wie die Blutabnahme oder Tests im Urin, um den den Wert des Glukosegehalts im Körper zu bestimmen.

Außerdem spielt die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) eine zentrale Rolle bei der Produktion von Insulin, dem Hormon, das den Blutzucker reguliert. Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker deutet oft auf eine Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse hin.

Durch regelmäßige Messung des Glukosewerts im Blut und den Austausch mit einem Arzt oder einer Ärztin kann sichergestellt werden, dass der Diabetes unter Kontrolle bleibt und das Ergebnis der Messungen im Normalbereich bleibt. So kann der Verlauf der Erkrankung überwacht und das Risiko schwerer Komplikationen minimiert werden.

Wie wird Diabetes mellitus diagnostiziert?

Der Orale Glukosetoleranztest (OGTT) ist eine wichtige Messung, um eine mögliche Diabetes-Erkrankung zu diagnostizieren. Bei dieser Messung wird zunächst der Nüchternblutzucker gemessen. Dann trinkt die Testperson eine Zuckerlösung. Nach zwei Stunden erfolgt eine erneute Blutzuckermessung.

Ein Wert von 7,8 mmol/l bis 11,0 mmol/l nach zwei Stunden deutet auf eine gestörte Glukosetoleranz hin, während ein Wert über 11,1 mmol/l die Diagnose Diabetes nach sich zieht. In der Regel wird dieser Test angewendet, wenn der Verdacht auf Diabetes besteht oder bei Schwangerschaftsdiabetes.

Der HbA1c-Wert, der den Anteil des mit Glukose verbundenen Hämoglobins im Blut misst, gibt Auskunft über den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 2-3 Monate. Der HbA1c-Wert sollte idealerweise unter 6,5 % (48 mmol/mol) liegen, um die Entwicklung von Diabetes zu vermeiden.

Gestörte Glukosetoleranz: Diese Symptome deuten auf zu hohen Blutzucker hin

Viele führen eine Blutzuckermessung zu selten durch und zu hoher Blutzucker bleibt oft unbemerkt. Es gibt jedoch einige Symptome, die auf einen erhöhten Blutzucker (und damit einhergehende mögliche Krankheiten wie einer Form von Diabetes) hinweisen können:

  • Häufiges Wasserlassen
  • Starker Durst
  • Ungewöhnliche Müdigkeit
  • Verschwommenes Sehen
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust

Mit diesen 10 Lebensmitteln senkst Du Deinen Blutzucker

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel, da die Auswahl der richtigen Lebensmittel den Blutzucker stabilisieren und langfristig senken kann.

Besonders ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse verhindern starke Blutzuckerschwankungen, während zucker- und kohlenhydratreiche Lebensmittel den Blutzucker schnell in die Höhe treiben.

Zudem können bestimmte Lebensmittel nachweislich zur Regulation des Blutzuckerspiegels beitragen und das Risiko für Diabetes-Komplikationen senken. Eine ausgewogene Ernährung ist somit ein wichtiger Bestandteil der Blutzuckerkontrolle.

  1. Haferflocken
  2. Vollkornprodukte
  3. Zimt
  4. Chia-Samen
  5. Hülsenfrüchte
  6. Brokkoli
  7. Avocado
  8. Nüsse
  9. Fisch (reich an Omega-3)
  10. Zitrusfrüchte

Hilft Essig wirklich, den Blutzucker zu senken?

Essig, insbesondere Apfelessig, kann nachweislich den Blutzucker senken. Studien zeigen, dass Essig die Verdauung von Kohlenhydraten verlangsamt, wodurch der Blutzuckeranstieg nach einer Mahlzeit reduziert wird.

Schon ein Esslöffel Apfelessig, in einem Glas Wasser vor den Mahlzeiten eingenommen, kann dazu beitragen, die Blutzuckerwerte besser im Normalbereich zu halten und extreme Schwankungen zu vermeiden. Dennoch sollte Essig nicht als alleinige Maßnahme betrachtet werden, sondern in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung eingesetzt werden.

Niedriger Blutzucker: Ursachen und Symptome von Unterzucker

Ein zu niedriger Blutzucker (Hypoglykämie) tritt auf, wenn der Blutzucker unter 70 mg/dl fällt. Die häufigsten Ursachen für eine Hypoglykämie sind: Zu viel Insulin, ausgelassene Mahlzeiten, übermäßiger Alkoholkonsum, intensive körperliche Anstrengung ohne ausreichende Kohlenhydratzufuhr oder bestimmte Medikamente.

Unterzuckerung kann gefährlich werden und sich durch folgende Symptome äußern:

  • Zittern
  • Schweißausbrüche
  • Schwindel
  • Heißhunger
  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren
  • Verwirrtheit

Diese Lebensmittel helfen bei Unterzucker

Bei einer Unterzuckerung ist es wichtig, schnell auf den niedrigen Blutzuckerspiegel zu reagieren und den Körper mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten zu versorgen. Diese Lebensmittel können den Blutzucker rasch anheben und die Symptome lindern:

  • Fruchtsaft (z.B. Orangensaft)
  • Traubenzucker
  • Bananen
  • Honig
  • Trockenfrüchte (z.B. Rosinen)

Mit dem Wissen um die richtigen Blutzuckerwerte und wie du eine Blutzuckermessung durchführst, kannst du aktiv dazu beitragen, deine Gesundheit zu schützen und Krankheiten wie Diabetes vorzubeugen.

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